Die Idee ein Powerboat, so nennt man heutzutage schnellfahrende, mit hoher Motorisierung
fahrende Schiffe, anzuschaffen, existierte schon eine Weile in meinen Vorstellungen.
Aber was für eins? Hydroplan,Outrigger,Mono ja was denn, es gibt ja verschiedene
Sorten. Doch ich war mir sicher. Es musste was eigenes ran, nicht Drifter, Iceberg,
Mainmachine. Die gibt es schon aber so ähnlich, denn man muss nicht noch
mal das Fahrrad, falsch Powerboot, neu erfinden. Damit war klar ich baue einen
Katamaran. Lange vorher hatte ich mir am See die verschiedenen Boote genau angeschaut,
und irgendwann die gesammelten Erkenntnisse aufzuzeichnen. Was herauskam war
dann besagter Katamaran in den Maßen 860mm x 330 mm. Das Unterschiff (auch
bekannt als Unterschale) sollte 95mm tief sein Also ein recht breites flaches
Boot, was auch eine recht große Zuladung tragen sollte. So dass man auch
was größeres einbauen kann (So kann auch mal nen Paar Zellen mehr
an Bord).
Das ganze Boot ist aus Sperrholz in konventioneller Bauweise (Spanten, Leisten,
Beplankung) gefertigt.
Zunächst wurden beide Längsspanten zwischen denen der Tunnel liegt
aus 5mm Sperrholz ausgeschnitten.
Dann die zur Formgebung notwendigen Rippen, aber nur jeweils 3 auf jeder Seite, es musste ja mit dem Material sparsam umgegangen werden, das Boot wird am Ende eh recht schwer. Der Spiegel wurde auch in der gleichen Materialstärke bemessen, denn er muss ja am Ende die ganze Ruderanlage mit Strut und Prop halten. Die Stringer sind zusätzlich mit Leisten stabilisiert. Die Beplankung ist 1mm stark.
Später sind überflüssige Spanten entfernt worden. Das Unterschiff ist innen mit GFK verstärkt worden. Das Oberschiff ist auf dem Unterschiff aufgebaut worden. Beides geht ineinander über, die Nahtstellen sind entlang des Bootsumrisses mit der Scheuerleiste abgedeckt.
Nun ging es darum, dass das Boot ja mit irgendwas angetrieben werden muss. Ein Angebot eines gebrauchten Keller 100 Motors schien mir verlockend. Aber als ich den Motor kaufen wollte war der irgendwie abhanden gekommen. Aber ich hatte doch Glück weil mir ein gebrauchter Ersatzmotor mit Regler angeboten wurde, ein Pletti 355/50/4 mit neuem 100A/30 Zellenregler. Also nahm ich den höheren aber für das Angebot guten Preis an und hatte endlich das passende Antriebspaket. Die geeignete Wellenanlage von MHZ vervollständigte die Antriebseinheit. Als Stromquelle kamen 30 3A Zellen NiCD in Betracht die zur Hälfte in beiden Bootshälften lagern. Ich verwende eine 57er Zweiblattschraube von Graupner (reicht!)
Das Boot braucht bei Glattwasser und leichtem Seegang nicht abgeklebt werden,
durch den 10mm hohen Süllrand und die geeignete Deckelkonstruktion. Wird
aber bei rauerem Seegang dringend empfohlen. Auch schwere Boote können
fliegen und kieloben wassern. In diesem Fall muss das Boot nur noch umgedreht
werden und weiter geht die Fahrt.
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